Tapolca

Die Stadt liegt in dem nach ihr benannten, von Basaltbergen umgebenen Becken, sie ist die Hauptstadt des Balaton-Oberlandes (Balaton-felvidék). Die seit der Jungsteinzeit bewohnte Siedlung wurde an den hier entspringenden Warmwasserquellen und an den sich hier kreuzenden Verkehrswegen erbaut. Die mit einem Boot befahrbare, wunderbare Höhle bietet ein einzigartiges Erlebnis, die kleinen alten Häuser, die den Malom-See umgeben, vermitteln uns einen Eindruck des einstigen Tapolca.

Den Namen gaben ihr die Slawen, Urkunden aus dem 12. Jahrhundert erwähnen die Stadt als „Tapulza“, was „Thermalquelle” bedeutet. Im 13. Jahrhundert belehnte König András II. den Gespan Turul mit der Stadt, dieser ließ auf dem Templom-Hügel seinen Standort ausbauen, daher hieß die Stadt in dieser Zeit „Turultapolca”. Später verlieh Lajos Nagy die Stadt an das Kartäuserkloster von Lövölde, im 16. Jahrhundert wurde sie von den Türken zerstört. Danach bevölkerte sich die Stadt erst langsam wieder, seit dem 19. Jahrhundert ist sie Weinbauzentrum der Region.

Der Höhlenteich (Tavasbarlang)

1902 wurde beim Bau des Hauses des Bäckermeisters, beim Brunnengraben eine Höhle entdeckt, die sich unter dem Grundstück durch Karstwasser im Kalksteinfelsen gebildet hatte. 10 Jahre nach der Entdeckung wurde die Höhle der Öffentlichkeit zugängig gemacht. Die Temperatur des Wassers ist 19 °C, die Luft mit einer Temperatur 14 bis 16 °C ist durch ihre Zusammensetzung auch zur Behandlung von Atemwegs-Erkrankungen geeignet.

Die Höhle lässt sich in zwei Teile einteilen, einmal die Trockenhöhle, von der einer der Säle Lóczy-Saal genannt wird. Hier sind an den Wänden und an der Decke des 20 m langen und 6 bis 8 m hohen Saales die Ergebnisse der gestalterischen Arbeit des Wassers - halbkugelförmige kleine Zellen - gut zu erkennen. Der andere Teil der Höhle ist der Höhlenteich, den man mit dem Boot durchfahren kann und in dem wir auch auf Unterwasserbereiche stoßen können.

Der Mühlenteich (Malom-See, Malom-tó)

Wenn der Besucher der Stadt vom Hauptplatz aus durch einen Toreingang tritt, wird er vom Anblick des charmanten Mühlenteichs und seiner Umgebung überrascht. Hier entspringen die Warmwasserquellen, die der Siedlung ihren Namen gaben, wurden zum Teich angestaut, um eine Mühle zu betreiben. Der vom Teich abgehende Tapolca-Bach treibt eine 200 Jahre alte Wassermühle an. Das Seeufer wird von bunten Häusern, der Teich selbst durch riesige Goldfische belebt.

Im Garten können wir ein Rendezvous haben mit einer Statue von László Márton, dem „Kleinen Prinzen”, der auf dem Geländer sitzt und auf den Mühlenteich blickt. Diese Statue des „Kleinen-Prinzen” ist eine Kopie der mit dem Rücken zur Donau sitzenden Figur, die auf dem Pester Korso des Donaukais berühmt geworden ist. Das dritte Exemplar ist in Tokio zu sehen.

Kirchenhügel (Templom-domb)

Die auf dem Hügel stehende Römisch-Katholische Kirche ließ Gespan Turul zu Beginn des 13. Jahrhunderts erbauen, sie wurde zunächst gotisch und im 18. Jahrhundert im Barockstil umgebaut. An der Wand des gotischen Chores ist der Rest eines Freskos aus dem 15. Jahrhundert zu sehen.

Neben der Kirche finden wir einen Ruinengarten, in dem wir uns Gebäudereste des römischen Gutes und die Ruinen des Herrenhauses Gespan Turuls anschauen können. Das Herrenhaus bauten die Kartäuser im 15. Jahrhundert zum befestigten Schloss um. Auf dem Hügel fand auch das Schulmuseum Platz, in dem wir das Zimmer eines Kantors und eine schulgeschichtliche Ausstellung besuchen können.

Hauptplatz (Fő tér)

Wenn wir vom Mühlenteich kommend durch den kleinen Innenhof zum Hauptplatz gehen, stoßen wir am Ausgang auf ein Ladenschild, welches einen Drachen darstellt, der ein Fass auf seiner Zunge trägt - dieses Schild weist auf die Bedeutung der Stadt für den Weinbau hin. Der Platz war Marktplatz sowie Schauplatz von Messen und einst ein bedeutendes Handelszentrum. Auf diesem Platz steht die Dreifaltigkeitssäule, die im 18. Jahrhundert aufgestellt wurde - sie ist mit Bänken und mit Blumen umgeben, was uns zum Verweilen einlädt.