Budapest

Budapest ist eine der altehrwürdigsten Hauptstädte Europas, die nicht nur in der Mitte des Kontinents liegt, sondern stets auch Mittelpunkt historischer Ereignisse war. Wer heute die Stadt besucht, kann auf den Straßen und in den Kaffeehäusern noch die Stimmung der Monarchie nachempfinden, kann sich auf einem langsamen Schiff auf der Donau wiegen oder sich im warmen Wasser der Bäder entspannen. Selbst wenn man hier Wochen verbringt, könnten wir nicht versprechen, dass Sie alle Punkte in Ihrem Reiseführer abhaken können!

Schon seit Jahrtausenden leben hier Menschen: Einst folgten den Kelten die Römer, die hier in der östlichen Hälfte ihres Reiches ein Bollwerk errichteten, sie wurden von den Ungarn verdrängt, die im Laufe des 9. Jahrhunderts ins Karpatenbecken eindrangen und dieses Gebiet zum Sitz ihres Fürstentums machten.

In der mehr als 1100 Jahre alten Geschichte Ungarns geschah vieles, was das Stadtbild prägte. Bezogen auf äußere Einflüsse waren das zum Beispiel die 150-jährige türkische Herrschaft und die Österreichisch-Ungarische Monarchie.

Die Atmosphäre in Budapest ist ähnlich wie in den beiden anderen großen Städten der Monarchie - Wien und Prag - doch der augenfälligste Unterschied ist die abwechslungsreiche geographische Lage der Stadt. An der Donau, die Ofen (Buda) und Pest voneinander trennt, erheben sich steil die Budaer Berge, von denen aus sich ein wunderschöner Blick auf den Fluss und auf Pest bietet.

Der schönen Stadt fällt Verführung nicht schwer. Ihre abwechslungsreichen Gesichter und Stimmungen machen sie geheimnisvoll, manchmal glauben wir, dass wir sie kennen, und dann zeigt sich, dass wir sie doch nicht kennen. Wir können hier tagelang umherschweifen und immer wieder Neues entdecken.

Wenn wir in ein altes Kaffeehaus einkehren, empfängt uns das vertraute Kaffeehausgemurmel und der Kaffeeduft. Behaglich lesende Menschen, Marmortische und Spiegel, überall Eleganz und Geschichte. Aber die Kaffeehäuser waren für die Bürger der Stadt keineswegs nur Kaffeehäuser, sondern auch Mittelpunkt geistigen Lebens, Treffpunkte von Schriftstellern und Dichtern. Das Kaffeehaus Pilvax war unmittelbarer Ausgangspunkt der Revolution und des Freiheitskampfes.

Selbst heute ist es nicht schwer, sich Fiaker, Männer mit Zylindern und die vornehmen Damen auf den Straßen vorzustellen, da sich die Kulisse kaum verändert hat. Man kann fast vor jedem beliebigen Haus stehen bleiben, es ist meist ein Denkmal.

Es gibt zahllose Bäder in der Stadt. Der Anfang der Badekultur lässt sich auf die Römerzeit zurückführen, über den Zeitraum eines Jahrtausends wurde Budapest schließlich die bäderreichste Hauptstadt der Welt.

Aber wir müssen auch solche Sehenswürdigkeiten erwähnen wie die Kettenbrücke, die beide Stadtteile verbindet und so zu einem Wahrzeichen Budapests wurde, das Parlament, was das größte in Europa ist, die im 13. Jahrhundert errichtete Budaer Burg, in deren Häusern auch heute noch Menschen leben oder auch die Pester Redoute („Vigadó“), wo unter anderem Johann Strauss, Richard Wagner und Johannes Brahms Konzerte gaben.

Die Reihe der Sehenswürdigkeiten ließe sich beliebig fortsetzen, doch nicht nur die Innenstadt hält Überraschungen bereit. Man kann in den wildromantischen Wäldern der Budaer Berge Rad fahren, reiten, wandern, Tropfsteinhöhlen erkunden, paragliden und im Winter an den Hängen Ski fahren.

Die Stadt mit ihrer Vielfältigkeit lässt nicht zu, dass sich die Besucher langweilen, Jahr für Jahr kommen mehr als zwei Millionen Menschen hierher und kehren mit ungeheuer vielen Erlebnissen heim.

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